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Marina Abramovic

...gehört sicher zu den bekanntesten und radikalsten Performancekünstlerinnen der heutigen Zeit. In ihrer kompromisslosen Kunst geht es um die Verletzlichkeit des Körpers, häufig ihres Körpers, und darum, was man ihm zumuten kann. 736 Stunden harrte sie 2010 während der Ausstellung "The Artist is present" reglos auf einem Stuhl im New Yorker Museum of Modern Art aus, musterte die Leute, die sich ihr gegenüber setzten. Bei "Luminosity" (1997) saß sie auf einem in zwei Metern Höhe an der Wand befestigten Fahrradsitz, die Arme und Beine abgespreizt.

Transzendenz durch Leiden ist das Thema der 1946 in Belgrad geborenen Abramovic. Sie studierte zunächst Malerei, bevor sie mit Mitte 20 ihre erste  Performance veranstaltete: Sie legte ihre Hand flach auf den Boden und stach mit einem Messer zwischen die Finger. Den Rhythmus, der sich ergab, nahm sie auf Tonband auf, genauso wie ihre Schmerzenslaute, wenn sie sich verletzte. Robert Wilson hat in "The Life and Death of Marina Abramovic" 2011 ihr Leben zu einem Theaterabend verdichtet.

Porträt Marina Abramovic