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WDR 3 Kultur am Mittag mit Nicolas Tribes

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...war ein Universalgenie. Bekannt wurde der Dortmunder Künstler (1953-1997) vor allem als rastloser Maler, Bildhauer, Fotograf, Schauspieler, Selbstdarsteller und Enfant Terrible. Er studierte zunächst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, bevor er in Berlin, Florenz, Paris, Los Angeles, Graz, Tokio und Wien lebte. Leben und Werk waren bei ihm eng verbunden. Mit provokativen Arbeiten und Aktionen arbeitete er an der Demontage des traditionellen Kunstbegriffs, ganz in der Tradition von Fluxus und Dada - und sorgte immer wieder für Skandale.

Die Skulptur "Zuerst die Füße" mit bunten gekreuzigten Fröschen (1990) wurde als Verletzung religiöser Gefühle empfunden. Auch die "Selbstbildnisse in Unterhose" provozierten: Sie zeigten Kippenberger in großer, weißer Unterhose, fast nackt, verletzlich, erschreckend aufgedunsen und gezeichnet von den Spuren seines exzessiven Lebens. Er verausgabte sich in seiner ungeheuren Produktivität und starb bereits mit 44 Jahren an Leberkrebs.

Martin Kippenberger auf dem Markusplatz in Venedig