Ciğdem Aslan & Ensemble

Kleinasien an der Ruhr - 09.04.2015

Ciğdem Aslan

Stand: 07.04.2015, 12:48 Uhr

Eine Klanglandschaft mit Smyrneika, gesungen von Çiğdem Aslan. Sie wuchs als Kurdin in Istanbul in einer ärmlichen Hüttensiedlung auf. Zum Studium der Literatur ging sie nach London und traf dort auf das Klezmer-Ensemble "She‘Koyokh", dessen Sängerin sie wurde.

Nun führt sie uns musikalisch in die verruchten Kneipen des griechischen Lumpenproletariats der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In ihrem Debütalbum "Mortissa" besingt sie in Rembetiko-Liedern die selbstbewussten Frauen der griechischen Subkultur.

Sie singt im Smyrneiko-Stil, den die Griechen einst im heutigen Izmir entwickelt und nach der so genannten "kleinasiatischen Katastrophe" von 1922/23, also Krieg und Zwangsumsiedlung, vor allem nach Thessaloniki trugen. Die berühmte Roza Eskenazy machte diesen Stil bekannt. Gesungen wird von Erotik und Liebesleid, von Knast und Drogen. Viele Lieder drücken Trauer über die Entwurzelung aus. Musikalisch zeigen sie einen starken orientalischen Einfluss und verwenden Instrumente wie zum Beispiel die Trapezzither Kanun. 

Ciǧdem Aslan

Ciǧdem Aslan



Aufnahme eines Konzerts der vom Theater an der Ruhr, dem NRW-Kultursekretariat Wuppertal und WDR 3 aufgelegten Reihe "Klanglandschaften" vom 14. März 2015 aus Mülheim/Ruhr

mit

Ciǧdem Aslan - Gesang
Nikos Baimpas - Kanun
Makis Baklatzis - Violine
Vasilis Sarikis - Perkussion
Paul Tkachenko - Bass

Von Birger Gesthuisen und Grit Friedrich

Redaktion: Werner Fuhr