Afrikas musikalischer Widerstand

Stand: 28.09.2015, 14:54 Uhr

"In Mali sind mehr als 90% der Menschen Muslime, aber unser Islam hat nichts zu tun mit den radikalen Formen der Sharia. Das ist nicht Teil unserer Kultur. Seit vielen Jahrhunderten singen wir Preislieder für Allah und seine Propheten. Wenn die Islamisten uns das verbieten, reißen sie Afrika das Herz heraus."

So wie Bassekou Kouyaté, Ngoni-Legende aus Mali, denken viele afrikanische Musiker und Musikerinnen, seit der Kontinent seine dunkle Seite entdeckt hat. Empörung, Protest und Nachdenklichkeit formieren sich bei Veteranen, Etablierten und jungen Rebellen der afrikanischen Musikszene. Und inzwischen inszenieren sie den künstlerischen Widerstand: alteingesessene Griots der Kouyaté-Familie, Rockstars der internationalen Musikszene wie Cheikh Lô aus Senegal oder Bombino Al Moktar und das Ensemble Terakaft der Touareg. Streitbare Musikerinnen wie Rokia Traoré, Fatoumata Diawara und Chiwoniso Maraire melden sich zu Wort und protestieren. Sie benennen die Missstände und schlagen Lösungen vor, erinnern an die eigene Stärke und die Kraft der Musik, Menschen wach zu rütteln und zusammenzubringen. Politik und Migration, Machtmissbrauch und Religion, aber auch Liebe und die Sehnsucht nach Frieden sind ihre Themen, und die gehen uns alle an, in Europa ebenso wie überall. - "Das Paradies: wo sollte es denn sein, wenn nicht hier?" (Rokia Traoré).

Musikkulturen mit neuen Aufnahmen zum Thema, und dazu die Konzertvorschau mit Informationen zu aktuellen Ereignissen und Neuerscheinungen - im Bereich der Weltmusik in NRW.

Mit Barbara Wrenger

Redaktion: Dagmar Töpfer

(Über Empörung, Protest und Nachdenklichkeit bei Veteranen, Etablierten und jungen Protestlern der afrikanischen Musikszene, u.a. Cheikh Lô, Senegal, Bassekou Kouyaté, Rokia Traoré, Mali; MoZuluArt, Zimbabwe/Wien; …..)