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Omara Portuondo

RemembranceSouvenance – Erinnerung - 01.02.2015

Von Tunis, Prag bis nach Buenos Aires

Stand: 10.12.2014, 16:23 Uhr

Der Duft von Jasmin, von in Lindenblütentee getauchten Madeleines: über unsere Sinne aktivieren wir die Erinnerungen. Musik bietet dafür eine besondere und ganz eigene Unterstützung.

Wir begeben uns auf eine Erinnerungsreise: Im Frühjahr 2011 fand in Tunesien die Jasmin-Revolution statt, vier Jahre danach konnten im vergangenen November die ersten demokratischen Wahlen durchgeführt werden. Der tunesische Oud-Spieler und Komponist Anouar Brahem hat die revolutionären Ereignisse in seinem Heimatland intensiv miterlebt. Sein Album "Souvenance" hat zwar keine direkten politischen Bezüge, aber die gesellschaftlichen Umwälzungen haben Brahem zur Zeit des Komponierens sehr bewegt. Auf "Souvenance", das auf dem Cover einen vor Tränengas davonlaufenden Tunesier zeigt, hat Brahem sich eine klangvolle Gegenwelt geschaffen und zum ersten Mal für ein Streichorchester komponiert: "All diese Arbeit war eine Neuentdeckung. Die Details im Sound und der Textur, die Feinheiten und die kammermusikalische Qualität, können sehr berührend sein."

Remembrance - Recuerdo: Die Erinnerungen der kubanischen Sängerin Omara Portuondo an ihr erstes Album waren so intensiv, dass sie es nochmal neu eingespielt hat. Mit anderer Besetzung und neuen Arrangements, aber die Lieder sind dieselben Hits von damals: "Bésame mucho" oder "Noche cubana" – Nostalgie pur. Ein kurzes Verweilen, dann geht unsere Erinnerungstour weiter über Prag bis nach Buenos Aires - mit sehr unterschiedlichen Fundstücken…

Dazu Aktuelles, neue CDs und Konzert-Tipps aus der Weltmusik.

Moderation: Cecilia Aguirre

Redaktion: Dagmar Töpfer