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Accentus Austria

Sacred Bridges - 14.05.2015

Von religiöser Toleranz

Stand: 17.04.2015, 10:22 Uhr

"La convivencia" – die Koexistenz von Christen, Muslimen und Juden unter der 800-jährigen Herrschaft der Mauren auf der iberischen Halbinsel ist beispielhaft. Das berühmte "Al Andalus" gilt bis heute als Synonym für Toleranz und Lebbarkeit des kulturellen Miteinanders der Religionen.

So verwundert es nicht, dass in Liedsammlungen jener Zeit die Repräsentanten der drei Religionen auftauchen – auch die Frauen. In den "Tres murillas" sind es Axa, Fátima und Maria, die gleichzeitig denselben Mann lieben. Das Ensemble Accentus Austria interpretiert die alten Volkslieder, die "Villancicos". Sie entstanden in der Mitte des 10. Jahrhunderts in der Nähe von Sevilla unter jüdischem und muslimischem Einfluss.

Versöhnlich klingt auch das "Kyrie Eleison" des Trompeters Paolo Fresu und des Bandoneonspielers Daniele di Bonaventura. In ihrem Programm "In maggiore" arbeiten die beiden italienischen Musiker zum ersten Mal zusammen. "Ein klangseliges Duo", das sich "ganz auf die Klangfarben konzentriert, die sich aus ihrem Zusammenspiel ergeben". Damit schaffen sie ein klangpoetisches Bilderbuch, das die musikalische Energie des Dialogs zweier Seelenverwandter beschwört – eine diesseitige Form der "sacred bridges".

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Moderation: Cecilia Aguirre
Redaktion: Dagmar Töpfer