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 Vladiswar Nadishanas Saiten-Instrumentarium

Weltmusik-Alleskönner? - 22.04.2014

Multi-Instrumentalisten

Stand: 14.02.2014, 15:45 Uhr

Ein Musikinstrument gut zu spielen, gilt allgemein als Kunst. Verwandte aus derselben Instrumentenfamilie mit einzubeziehen, ist weit verbreitet. Aber mit völlig unterschiedlichen Instrumenten sich öffentlich zu exponieren…?

Sind es - wie man schnell zu unterstellen geneigt ist - Hans-Dampfs-in-allen-Gassen, geniale Dilettanten, die so etwas versuchen? Oder Musiker mit omnipotenten "One-Man-Orchestra"-Träumen - modernes Multitracking im Studio macht's möglich?

Neugier auf andere Musikkulturen, die Faszination fremdartiger Klänge hat auch bei vielen profesionellen Musikern ein ernsthaftes und tiefes Bedürfnis ausgelöst, Instrumente zu erlernen, die nicht zum eigenen Kulturkreis gehören: Balafon und Djembé aus Westafrika, balinesische Gamelane, Tablas und Sitar aus Indien, Panflöten und Kenas aus der Andenregion, japanische Shakuhachi, armenischen Duduk, Cajón, Congas und Berimbau aus Lateinamerika...

Der aus Sibirien stammende, heute in Berlin lebende Multi-Instrumentalist Vladiswar Nadishana gibt auf seiner Website mehr als 100 ethnische und traditionelle Instrumente an, die er studiert und erforscht hat, deren Spieltechnik er beherrscht und erweitert, darunter Maultrommelsets, die Obertonflöte Kaljuka, Saitenintrumente wie Mandola, Bouzouki, Chanzy ...

"Was spiel' ich und, wenn ja, wie viele?"- Ist da musikalische Identität noch möglich? Qualität? Baut man auf traditioneller Spielpraxis auf, oder öffnet man beliebigem Crossover Tür und Tor? Wolfgang Hamm geht solchen Fragen im Gespräch mit Multi-Instrumentalisten der Weltmusik nach und präsentiert überzeugende wie auch fragwürdige Musikaufnahmen.

Von Wolfgang Hamm

Redaktion: Werner Fuhr