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Vinicio Capossela in Thessaloniki, Dokumentarfilm Indebito

Canti contro la crisi – 25.03.2014

Italienische Spurensuche

Stand: 18.03.2014, 10:30 Uhr

Europa in der Krise - wirtschaftlich, finanziell, politisch… doch es ist "vor allem eine Identitätskrise, die bald auch uns alle erfassen wird", meint der italienische Liedermacher Vinicio Capossela, sagt: "Griechenland ist einen Schritt weiter".  

Und er hat gehandelt: mit einer Baglama, der kleinen griechischen Laute, zog er als Flaneur durch Thessalonikis Tavernen. "Ich kam auf die Idee, diejenigen zu treffen, die dieser Krise zu trotzen versuchen. Und dies mit Musik: mit Rebetiko." Es ist eine Musik, die weh tut, die den Schmerz der "kleinasiatischen Katastrophe", der Vertreibung aus Smyrna, der Entwurzelung in Athen, mit Mut anpackt, ohne nach Hilfe zu rufen, die jeden Tag besingt, so als ob er der letzte sei. Vinicio Capossela  interpretiert die alten Rebetika und Smyrnaika neu und singt seine eigenen alten Erfolge auf Rebetiko-Art. Und er hat für seine CD den Preis der deutschen Schallplattenkritik gewonnen.

Auf Spurensuche, um das Wesentliche durch Musik zu finden, gingen in Italien auch zwei andere berühmte Sänger: Der italienisch-jüdische Künstler Moni Ovadia hat die Melodien des apulischen Bauern Matteo Salvatore aufgefrischt, der in den Jahren des italienischen Wirtschaftswunders herzzerreißende  Lieder über den Hunger sang.

Und der Pop-Sänger Francesco De Gregori entdeckte für sich die Poesie und die alten Instrumente der Volksmusik wieder.

Autorin: Marina Collaci

Redaktion: Werner Fuhr

Video-Trailer zu Vinicio Caposselas Film “Indebito”

01:37 Min. Verfügbar bis 30.12.2099