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Kan'nida

SoundWorld Guadeloupe – 23.06.2015

Kan'nida: Gwo Ka

Stand: 25.06.2015, 12:43 Uhr

Eine kleine Gruppe von "Inseln über dem Winde" in der Karibik und seit fast 70 Jahren französisches Übersee-Departement, mithin also heute Teil der EU. "Gwo Ka" heißt auf Créole "große Trommel" und bezeichnet das musikalische Erbe der Guadeloupianer.

Offiziell abgeschafft wurde die Sklaverei dort 1848, aber noch fast 150 Jahre später war es verboten, die von der alten westafrikanischen Heimat geprägten Rhythmen und Gesänge öffentlich aufzuführen. Man hörte sie nur bei familiären Ritualen wie der Totenwache und bei den sogenannten Lewoz: Familienfesten, die meistens am Freitag abends begannen und bis zur Morgendämmerung dauerten. Ab den 1970er Jahren entwickelte sich Gwo Ka aber zum anti-kolonialen kulturellen Symbol und unbestrittenen musikalischen Soundtrack der Seele Guadeloupes. Im November 2014 beantragte man offiziell die Aufnahme des Gwo Ka auf die repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO.

Kan'nida

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Eine Besonderheit innerhalb der Gwo Ka-Tradition ist der A-cappella-Stil Bouladjel. Hier werden die Klänge von Trommeln mit dem Mund beziehungsweise durch bestimmte Atemtechnik und Kehlkopfgesang nachgeahmt. Mehrere Stimmen mit unterschiedlichen Sequenzen erzeugen ein polyrhythmisches Gewebe, über dem häufig noch eine Solostimme improvisiert.

Aufnahmen eines Konzerts der Reihe "Klangkosmos – Weltmusik in NRW" vom 16. Juni 2015 aus der Lutherkirche Hamm mit dem Ensemble Kan'nida:

René Geoffroy – Gesang
Suzy Bondot-Genevieve – Gesang
Ambrosio Maurice (aka Méris) – Bouladjel Sologesang, Kalebasse, Gwo Ka
Anatole Antoine Geoffroy – Gesang
Christiane Simone Geoffroy – Kalebasse, Tanz

Autorin: Barbara Wrenger

Redaktion: Werner Fuhr

Kan’nida beim Klangkosmos-Konzert in der Musikhochschule Münster

16:17 Min. Verfügbar bis 30.12.2099