Globaler Klangdiebstahl nach Plan

Kreative Kopisten - 30.06.2015

Notizen aus der globalen Mashup-Kultur

Stand: 17.04.2015, 10:59 Uhr

Technisch kein Problem: Bayrische Diskomusik trifft amerikanischen Heavy Metal, der Gesang eines Rabbis oder das Wehklagen einer singenden Säge vermengt sich mit galoppierenden elektronischen Beats oder einer ungezähmten Bluesgitarre.

Wenn Musik Distanzen überwindet oder bislang getrennte Traditionen zusammenführt, werden nicht selten auch Tabus gebrochen und Grenzen überschritten, zum Beipsiel die des Urheberrechts. Abgesehen von den juristischen Fragen hat sich die Aufregung um die hybriden Musikformen des digitalen Zeitalters etwas gelegt. Das illegale "Mixed Bizness"-Label zum Beispiel, das kurz nach der Jahrtausendwende aus München Akzente in der Bastard-Pop-Szene setzte, erscheint wie der "Munich Sound" von Giorgio Moroder als abgeschlossenes Kapitel bajuwarisch-globaler Musikgeschichte. Dafür werden inzwischen auch Mashup-Künstler aus Südafrika oder Israel wahrgenommen..

Autor: Tobias Feld

Redaktion: Markus Heuger