Live hören
WDR 3 - Das Kulturradio.
00.03 - 06.00 Uhr Das ARD Nachtkonzert
Didier François

Nyckelharpa – 08.01.2013

Didier François solo

Fast ein wenig verloren im riesigen Chor der Basilika Sankt Maria im Kapitol wirkt der zierliche Musiker, der 2012 die Kölner Romanische Nacht eröffnet. Aber sobald Didier François spielt, verbreitet sich Klangzauber.

Sein Instrument ähnelt nur auf den ersten Blick einer Geige. Die Melodiesaiten werden durch einen Bogen in Schwingung versetzt. Mit der linken Hand aber drückt Didier François hölzerne Schlüssel, um die Saiten zu verkürzen und die gewünschte Tonhöhe zu erzeugen. Ihren faszinierenden Klang verdankt die Schlüsselfiedel oder Nyckelharpa, wie sie in ihrer schwedischen Heimat heißt, den mitschwingenden Aliquoten - Resonanzsaiten, die eine Art Hall erzeugen.

Das Instrument, das also gewissermaßen Viola und Drehleier in sich vereint, existiert seit dem frühen Mittelalter und wurde hauptsächlich in Schweden, aber auch in Dänemark, Deutschland, Österreich und Italien gespielt. Bis heute überlebt hat es vor allem dank der schwedischen Volksmusik. Im Zuge einer weltweiten Wiederbelebung ihrer Tradition erobert sich die Nyckelharpa aber vielfältiges musikalisches Terrain.

Musik von Johann Sebastian Bach, Béla Bartók, Erik Satie, Charlie Mariano, José Toral, Gabriel Yacoub und eigene Kompositionen von Didier François in einer WDR-Aufnahme von der „Romanischen Nacht“ 2012 aus der Kölner Kirche Sankt Maria im Kapitol.

Von Helena Rüegg
Redaktion: Werner Fuhr