In Neapel entstand die Opera buffa, wurde die Tarantella bis zur Raserei getanzt, begeisterte die Canzone napoletana. In den 1970er Jahren genoss La Nuova Compagnia di Canto popolare weltweit Popularität. Doch was gibt es heute?
Als Band Neomelodici treten neapolitanische Musiker in den ärmsten Stadtteilen bei Hochzeiten und Piazza-Festen auf, einige schafften sogar den Sprung ins Festival von San Remo. Die Gruppen Spakka–Neapolis und Almamegretta verfolgen eine künstlerische Strategie der „Kontamination“, der bewussten Verunreinigung ihrer mediterranen Wurzeln durch urbane Sounds und Musikstile. Und 99 Posse engagieren sich mit HipHop, Reggae und Rock für eine antikapitalistische Gesellschaft. Neapels Musikszene zeigt Perspektiven für eine eigenständige, regional entwickelte, aber global orientierte ’Weltmusik’.
Von Cristiana Coletti und Wolfgang Hamm
Redaktion: Werner Fuhr
