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"Des Freiherrn von Pöllnitz Neue Nachrichten", Frankfurt 1739

WDR 3 ZeitZeichen vom 23.06.2015

1775 - Todestag Karl Ludwig Freiherr von Pöllnitz

Stand: 30.04.2015, 10:36 Uhr

Karl Ludwig von Pöllnitz war so eine Art Paparazzo des 18. Jahrhunderts. Der Spross einer verarmten Adelsfamilie diente als Kammerherr unter drei preußischen Königen: Friedrich I., Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. Doch im Innersten verachtete er dieses Dasein als Höfling.

Von Martina Meissner

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WDR ZeitZeichen 23.06.2015 13:36 Min. Verfügbar bis 20.06.2025 WDR 5


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Doch dann, mit fast vierzig Jahren, entdeckte er sein eigentliches Talent: Er besaß eine spitze, bisweilen böse Feder. So begann Pöllnitz Klatsch- und Tratschgeschichten über den Adel zu schreiben. Mit seinem Buch über den Hof Augusts des Starken - "Das galante Sachsen", gelang ihm der Durchbruch.

Mit Friedrich II. von Preußen verband ihn eine Hassliebe, die 35 Jahre andauerte. Friedrich schrieb über Pöllnitz: "Ein infamer Kerl, dem man nicht trauen muss“. Und beglich doch immer wieder dessen Spielschulden.

Als Pöllnitz 1775 starb, hatte der König nur Spott für ihn übrig: "Der alte Pöllnitz ist gestorben, wie er gelebt hat, das heißt, noch am Tage vor seinem Tode gaunernd; es bedauert ihn niemand als seine Gläubiger."

Redaktion: Michael Rüger

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