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Ulrich Bassenge lächelt in die Kamera.

Ulrich Bassenge

Stand: 17.01.2024, 10:45 Uhr

Komponist und Hörspielmacher Ulrich Bassenge nähert sich seinen Projekten wie ein Musiker - spielerisch improvisiert und komponiert er Stücke, die mit den Zusammenhängen aus Sprache, Schrift und Klang experimentieren.

Lautmalerei bestimmt in hohem Maße das Werk des 1956 in München geborenen Hörspielmachers, Autors, Komponisten, Musikers und Regisseurs Bassenge. Seine Laufbahn begann beim Bayerischen Rundfunk als Mitarbeiter des Zündfunks. Nach dem Musikstudium spielte er E-Bass, Hawaii-Gitarre, Kontrabass, 5-String-Banjo und Orgel in verschiedenen Bands. Ulrich Bassenge schrieb Filmmusiken, beispielsweise für "Living Buddha" oder "Die Macht der Bilder" und produzierte diverse Hörspiele, die mehrfach zum Hörspiel des Monats der ARD gekürt und und internationale Preise gewannen. So erhielt beispielsweise das Stück Rauschunterdrückung 2019 den Bukarester Grand Prix Nova in Gold sowie die Auszeichnung als Best European Drama 2020 bei den BBC Audio Drama Awards.

Für seine Hörstücke greift Bassenge mit Vorliebe auf Archivmaterial oder potentielle Literatur zurück, also alles, das geschrieben wurde, ohne die Absicht, Kunst durch den Text zu produzieren. Daraus ergibt sich ein breites Themen-Spektrum - von Ausstellungskatalogen der Renaissance als Grundlage für musaeum tradescantianum, über den Sexploitation-Film der 1970er Jahre für Walk of Fame bis hin zu Archivmaterial, das Bassenge musikalisch montiert und verarbeitet für schallarchiv. In Bier auf dem Teppich. Ein Menschenexperiment improvisiert eine Band im Probenraum mit Klang und Sprache. In seinem Stück Sirius FM macht sich ein Expeditionsteam auf den Weg vom Sirius zur Erde, um das sagenumwobene Soundlabor im WDR, das "Studio für Elektronische Musik", zu finden und in So fern vom Leben produziert er eine Nietzsche-Dramödie, für die Bassenge Gold beim Grand Prix Nova gewann.